Außerirdisches Leben in Böttingen – Kinderferienprogramm 2020

Es tut einen lauten Rumms. Alex und ich stürmen nach draußen. Vor dem Hof sind zwei Krater, aus  denen der Rauch steigt. Wir zwängen uns in unsere Overalls, ziehen Handschuhe an und nähern uns langsam dem Rauch. Als wir uns vorsichtig an den Rand gepirscht haben, sehen wir den Ursprung:  zwei Gegenstände, die wie Smartphones anmuten. Doch Alex merkt als Physiker gleich: das Material stammt  nicht  von  der  Erde.  Es  ist  außerirdisch,  doch  unser  Geigerzähler  schlägt  nur  ganz  wenig   aus, also nehmen wir die Geräte in die Hand. Sogleich beginnt ein Programm und aus unsichtbaren Lautsprechern dröhnt: „Wir sind zwei Erkundungsdrohnen, um diesen Planeten zu erforschen. Wir sind auf  friedlicher  Mission,  wir  suchen  Verbündete.“  Sollen  wir  diesen  Geräten  glauben?  Sollen  wir  sie  zerstören? Sie scheinen hochentwickelt, als würde zerstören wohl nichts bringen. Also beschließen wir, den Außerirdischen zu helfen und die Drohnen mit Informationen zu füttern. Doch halt. Warum sollen wir  das  selbst  machen?  Wir  haben  doch  morgen  Kinderferienprogramm,  da  wär‘  das  die  perfekte  Beschäftigung bis zum Mittagessen für die Kinder.

Das zumindest erzählen wir den Kindern. Ich habe die Route, die über Kirche, Skilift und Schäferbrunnen zum Hof führt, in Actionbound vorbereitet, einer App, die mit GPS-Signalen arbeitet und in der man Aufgaben einbauen kann. Die Kinder müssen dann Informationen sammeln, Quizfragen  beantworten,  Fotos  oder  Mini-Spiele  machen.  Meine  Gruppe,  ich  hatte  die  jüngeren  Kinder,  ist  voll  dabei  und  rennt  von  Wegpunkt  zu  Wegpunkt,  um  beispielsweise  das  Gerät  im  Brunnen  zu  kühlen.  Dort machen wir auch einen längeren Stopp, weil die Kinder einen Damm bauen und durch’s Bachbett stiefeln wollen. Es kann so einfach sein, denke ich mir und beschränke mich auf’s Aufpassen, statt Geschichten von Aliens zu erzählen. Schließlich ist es Zeit für’s Mittagessen. Beim  Kerzenziehen und  vor  allem  Batiken danach  zeigen  die Kinder ihre  Geschicklichkeit  mit schönen  Ergebnissen  –  manche  munkeln  zu  schöneren Ergebnissen als bei Alex und Pille. Bei den traditionellen  Pfannkuchen  vom  Feuer  gilt wie immer: möglichst viel, möglichst schnell, mit möglichst viel Nutella. Noch ist  der  ganze  Teig  nicht  verbacken,  kommt  schon  Eddi,  der  Mitarbeiter   vom Bauhof mit Unimog. Alle Kinder werden aufgeladen, ich springe auch auf, denn mein Auto steht noch in Böttingen. [Anmerkung der Redaktion: Die  Redaktion  (bbm)  ist  sich  sehr  sicher,  dass  hier  beim  Autoren  ein seit  Anbeginn  der Ferienprogramme  auf  dem  Hof  gehegter  Traum  wahr  wurde.;)] Wir fahren „durch’s Gelände“ und das ist wörtlich zu verstehen, man  wird  ganz  schön  durchgeschüttelt  auf  dem  Unimog.  Die  Kinder  schreien, singen und winken jedem vorbeiziehenden Fußgänger. Schließlich müssen wir uns mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden: Bis zum nächsten Jahr!